Was ist Gin? Die wichtigsten Fakten zu Herstellung, Sorten & Co.

Seit Jahren ist Gin eine der beliebtesten Spirituosen. Aber weißt du eigentlich, was Gin genau ist? In diesem Artikel beantworten wir dir die wichtigsten Fragen rund um den Wacholderschnaps.

In diesem Artikel erfährst du die Antwort auf folgende Fragen:

Was ist Gin?

Gin ist eine farblose Spirituose und die Hauptzutat für zahlreiche bekannte Cocktails und Longdrinks, wie Gin Tonic, Gin Fizz oder Martini. Auch pur wird der Wacholderschnaps gerne getrunken. Nach EU-Spirituosenverordnung muss ein Gin einen Alkoholgehalt von mindestens 37,5 % Vol. haben, damit der Schnaps als Gin bezeichnet werden darf.

Doch woher kommt Gin eigentlich? Die Spirituose taucht das erste Mal im 17. Jahrhundert unter dem Namen „Genever“ in niederländischen Quellen auf. Wilhelm III. und die Britische Armee brachten den Wacholderschnaps nach England. Aufgrund der leichteren Aussprache wurde aus „Genever“ die Bezeichnung „Gin“. 

Doch zurück zur Gegenwart: Besonders in den letzten zehn Jahren wurde Gin immer mehr zu einer beliebten Spirituose. Seitdem ist auch die Zahl der Destillerien und Gin-Produzenten stark gestiegen – und damit die Vielfalt. Allein in unserem Online Shop haben wir über 2.000 unterschiedliche Gins für dich im Angebot.

Woraus besteht Gin?

Echte Gin-Experten wissen natürlich, dass Gin aus diesen drei Hauptzutaten besteht:

  1. Neutraler Alkohol: Die Grundlage für jeden Gin ist neutraler Alkohol, meist Korn oder Vodka. Nach EU-Spirituosenverordnung muss es sich um einen Agrarschnaps handeln, also um Alkohol, der aus landwirtschaftlichem Ursprung stammt.
  2. Wacholder: Die Wacholderbeere schmeckt süßlich-bitter und gibt dem Gin seinen charakteristischen Geschmack.
  3. Botanicals: Kräuter, Beeren, Gewürze, Blüten oder Obstschalen werden als Botanicals für die Gin-Herstellung genutzt. Je nach Gin werden bis zu 50 verschiedene Botanicals verwendet. Ob Flieder, Gurke, Koriander, Limette oder Kardamom – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Bei klassischen Gins kommen meist „nur“ zwischen sechs bis zwanzig Botanicals zum Einsatz. 

Wacholderbeeren als Hauptzutat für Gin

Wie wird Gin hergestellt?

Die Gin-Herstellung besteht aus vier Schritten:

Schritt 1: Aromatisierung

Um den neutralen Alkohol mit Wacholder und Botanicals zu aromatisieren, gibt es verschiedene Techniken: 

  • Mazeration (Kaltauszug): Bei der Mazeration werden Wacholder und Botanicals in Alkohol eingelegt. Der Alkohol zieht die Geschmacksstoffe aus den Kräutern, Blüten & Co. und erhält so seinen individuellen Geschmack.
  • Digeration (Heißauszug): Nicht alle Botanicals eignen sich für den Kaltauszug. Deshalb werden bei der Digeration die Botanicals mit dem Alkohol auf 70 Grad erhitzt. So lösen sich die Geschmacksstoffe der Zutaten und können sich mit dem Alkohol verbinden.
  • Perkolation: Bei dieser Technik werden die Botanicals in Siebeinsätze gefüllt. Bei der Destillation in der Brennblase ziehen der verdampfende Alkohol an den Botanicals vorbei und wird so direkt aromatisiert. Dieses Herstellungsverfahren kommt z. B. beim bekannten Bombay Sapphire Gin zum Einsatz.

Schritt 2: Destillation

Jetzt wird das Wasser vom Alkohol getrennt. Dafür wird das Gemisch in einer Brennblase erhitzt. Alkohol hat einen niedrigeren Siedepunkt als Wasser. Dadurch steigt der aromatisierte Alkohol auf, wird am oberen Ende der Brennblase in eine gekühlte Spirale geleitet und wird so wieder flüssig. Der destillierte Gin hat einen Alkoholgehalt von etwa 96 % Vol..

Schritt 3: Lagerung

Die meisten Destillerien lagern ihren hochprozentigen Gin einige Wochen in Glasballons oder Stahltanks, damit er sich von der Erhitzung erholt und im Geschmack noch runder wird. The Duke Gin wird beispielsweise vier bis sechs Wochen gelagert, bevor er in den Verkauf gelangt.

Schritt 4: Abfüllung

Jetzt wird der Gin in Flaschen abgefüllt und etikettiert. Damit der Gin trinkbar ist, muss er vor dem Abfüllen „herabgesetzt“, sprich mit Wasser verdünnt werden. Gesetzlich muss Gin einen Alkoholgehalt von mindestens 37,5 % Vol. haben.

 Gin Herstellung

Welche Sorten gibt es?

Laut der EU-Spirituosenverordnung gibt es drei offizielle Gin-Kategorien, die sich vor allem in der Herstellung unterscheiden:

London Dry Gin 

London Dry Gin (auch „London Gin“) ist ein dreifach destillierter Gin, der nur mit natürlichen Zutaten aromatisiert wird. Entscheidend bei der Herstellung ist, dass alle Zutaten gleichzeitig hinzugefügt werden. Es dürfen keine zusätzlichen Aromen oder Zucker nachträglich hinzugegeben werden. Auch die deutliche Wacholdernote ist charakteristisch für diese Gin-Kategorie.

Entdecke London Dry Gin >>

Dry Gin

Auch Dry Gin wird destilliert und darf nur mit natürlichen Zutaten aromatisiert werden. Im Vergleich zum London Dry Gin dürfen bei der Herstellung die Botanicals zu jedem Zeitpunkt hinzugegeben werden. Auch „naturidentische“ Farb- oder Aromastoffe darf der Dry Gin enthalten. 

Als „Dry“ wird ein Gin dann bezeichnet, wenn er weniger als 0,1 Gramm Süßungsmittel pro Liter enthält.

Entdecke Dry Gin >>

Sloe Gin

Sloe Gin ist strenggenommen ein Likör. Gins dieser Kategorie werden angesetzt und nicht destilliert. Obwohl der Alkoholgehalt meist unter den 37,5 % Vol. liegt, darf der Sloe Gin trotzdem als „Gin“ bezeichnet werden. Auffällig ist die rötliche Farbe, die durch die Beeren der Schlehen entsteht, die mit Zucker in den Gin eingelegt werden.

Entdecke Sloe Gin >>

Weitere Gin-Sorten

Neben den drei offiziellen Kategorien der EU-Verordnung, gibt es natürlich noch eine Vielzahl von weiteren Gin-Sorten, die je nach Herstellungsart und Herkunftsland variieren, wie zum Beispiel:

  • New Western Dry Gin: Gin, bei dem der Wacholder geschmacklich in den Hintergrund tritt und die unterschiedlichen Botanicals im Mittelpunkt stehen.
  • Old Tom Gin: Leicht gesüßter Gin, der sehr ursprünglich in seinem Geschmack ist.
  • Navy Strength Gin: Sehr starker und kräftiger Gin mit einem Alkoholgehalt von mindestens 57 % Vol..

Wie trinkt man Gin richtig?

Gin kannst du sowohl pur als auch gemischt als Longdrink oder Cocktail genießen. Gerade wenn du noch auf der Suche nach deinem Lieblingsgin bist, empfehlen wir dir, Gin erstmal pur zu probieren. So kannst du die einzelnen Aromen der Botanicals ungefiltert riechen und schmecken.

Damit du die unterschiedlichen Nuancen des Gins wahrnimmst, sind vor allem das passende Glas und die richtige Trinktemperatur entscheidend. Mehr dazu erfährst du in unserem Guide „Wie trinkt man Gin richtig?“.

 Gin-Cocktail mit Himbeeren und Rosmarin

Entdecke die vielfältige Welt des Gins

Zutaten, Herstellung & Sorten – du weißt jetzt genau, was Gin ist und woraus er besteht. Und nun genug der Theorie! Wende dein neues Wissen am besten direkt beim nächsten Gin-Tasting oder dem Cocktailabend mit Freunden an.

Du bist noch auf der Suche nach deinem Lieblingsgin oder möchtest mal was Neues ausprobieren? Lass dir von unserem Gin-Berater dabei helfen, den perfekten Gin für dich zu finden. Viel Spaß!

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