Und sind wir mal ganz ehrlich, für viele Schotten und Iren ist der Whisky auch elementar. Oder sozusagen ein „Gut des täglichen Bedarfs“. Was dem Bayer sein Bier, ist dem Schotten sein Whisky.
Heute ist es aber so, dass der Whisky bereits auf der ganzen Welt genossen wird. Und auf nahezu jedem Kontinent wird bereits Whisky hergestellt. Die schottischen familiengeführten Destillerien haben tatsächlich große Fangemeinden all over the world.
Das facettenreiche Destillat wird aus Getreidemaische gewonnen, und darf im Holzfass lange Zeit weiter reifen. Die Rohstoffe Getreide und Wasser sind hierbei immer die Basis. Hinzukommen noch 2 Hilfsstoffe: das Darrmaterial (zum Trocknen) und die Hefe. Ohne diese vier essenziellen Zutaten kann kein Whisky gewonnen werden. Die Produktion an sich ist streng reglementiert und muss genauestens eingehalten werden.
Was ist der Unterschied zwischen Whisky und Whiskey?
Die Whisky Schreibweise ohne „e“ ist schottischen Ursprungs, wie beim Scotch Whisky. Und tatsächlich haben wir in Schottland die größte Whisky Destillerie Dichte im Vergleich zu jedem anderen Land. Sobald Whiskey mit „e“ geschrieben wird, handelt es sich oft um die irische Version der Spirituose. In den USA jedenfalls unterscheidet man die Herkunft nicht mehr so konkret, da einige Auswanderer schottischen und auch irischen Ursprungs ihre Geheimnisse der Herstellung von guten Whisk(e)ys mitgebracht hatten. Dort verwendet man eher die Schreibweise mit „e“ – egal welcher Ursprung mit einfließt. Inzwischen wird auch bei uns eher Whiskey als Whisky verwendet.
Wie wird Whisk(e)y hergestellt?
Nach der Getreideernte wird die Gerste zum Keimen gebracht. Hierbei entsteht grünes Malz und Stärke, die später in Zucker umgewandelt wird. Nach ein paar Tagen wird dieser Prozess beendet und das grüne Malz wird durch Befeuerung getrocknet bzw. gedarrt. Das Brennmaterial kann an der Stelle bereits Einfluss auf spätere Aromen nehmen. Besonders beliebt ist dabei der Torfrauch der durch sein intensiv herbes Aroma von vielen Kennern geschätzt wird.
Hierdurch entsteht das Malz (Malt) welches darauf gewaschen und in heißem Wasser eingeweicht wird. Dieser Prozess wiederholt sich dreimal mit immer höher werdenden Temperaturen (60-90 Grad), damit Enzyme die Stärke nun in Zucker umwandeln. Nach einer Filterung wird das verbleibende süße Wasser als Basis weiterverwendet. Als nächstes wird die Gärung/Fermentation durch Hefebakterien in Gang gebracht. Innerhalb von max. 4 Tagen wird Zucker in Alkohol umgewandelt, um die Grundlage für die Destillation zu erhalten. Und ab jetzt beginnt die heiße Phase.
Die Maische wird nun kontrolliert erhitzt und der Alkohol verdampft in den Brennkolben und bekommt Kontakt mit dem reaktionsfreudigen Kupfer. Dadurch filtern sich unerwünschte Stoffe heraus. Der nun 20-25 prozentige Alkohol wird noch ein zweites Mal gebrannt. Die ein oder andere Destillerie brennt sogar dreimal, um ein möglichst reines Destillat zu erhalten.
Danach beginnt die Fassreifung. Der Schotte verwendet gerne bereits gebrauchte Fässer, die das Destillat mit außergewöhnlich feinen Aromen versetzen. Der Whiskey erhält hierdurch seine Farbe und seine Komplexität. Nach drei Jahren Lagerung, ob in seinem Heimatfaß oder nach einer Umlagerung, darf er sich frühestens Whisky nennen. Die meisten bekommen aber im Alter erst ihre besondere Note.
Was ist ein Single Malt Whisky?
Ein Malt ist ein Whisky aus gemälzter Gerste, aus Malz (Malt). Speziell beim Single Malt müssen die miteinander vermählten Destillate aus einer einzigen Destillerie stammen.
Was bedeutet Blended Whisky?
Ein sehr großer Anteil der Whiskys sind Blends. Ein Blended Whisky oder kurz nur Blend, sind Whiskys, die aus verschiedenen Destillerien stammen. Entweder ausschließlich aus Malt Whiskys oder gemischt aus Malt und Grain Whiskys. Ein Blend kann aus einer Mischung von über 50 verschiedenen Brennereien hergestellt werden. Nicht zuletzt daher bekommt der Whisky ein besonderes Facettenreichtum.
Was ist ein Bourbon?
Der Bourbon Whiskey ist eine ursprünglich in Kentucky gebrannte Variante des amerkanischen Whiskeys. Mit einer Getreidemischung aus mindestens 51% Mais, meist in Kombination mit Roggen oder Gerste. Bei der Herstellung darf der Alkoholgehalt die 80% nicht übersteigen. Am Anfang des Reifeprozesses dann darf er nicht mehr als 62,5% betragen. Die Fasslagerung findet in angekohlten Eichfässern statt. Inzwischen wird Bourbon in der ganzen USA hergestellt. Die großen hot spots der Bourbon Destillerien sind allerdings weiterhin in Kentucky oder auch in Tennessee.
Was zeichnet einen Scotch aus?
Was einen Scotch auszeichnet ist genau geregelt. Prinzipiell sind Scotch, Irish oder auch Bourbon geschützte Bezeichnungen wie beim Champagner. Ein Scotch darf sich nur so nennen, wenn er in Schottland hergestellt wurde. Dort hat das Brennen von Getreide eine lange Tradition, über Generationen hinweg. Die Regionen in Schottland aus denen die Whiskys stammen sind die Highlands, Speyside, Inseln, Campbeltown und Islay. Man behauptet unter Kennern, dass jede Region Ihren eigenen Charakter in den Scotch einfließen lässt.
Folgende Merkmale zeichnen einen Scotch aus:
• Mindestlagerung von 3 Jahren
• Lagerung in alten Eichenfässern
• Pott-Still Verfahren, bei dem der Scotch zweimal destilliert wird
• Kein Mais in der Herstellung.
Wie trinkt man einen guten Whisk(e)y?
Es gibt auch beim Whisk(e)y bereits mehrere Ansätze ihn zu genießen. Entweder bei ca. 15 Grad aus einem tulpenförmigen Nosing Glas, (typischer Schwenker) bei dem die Vielfältigkeit der Aromen tatsächlich am besten wahrzunehmen sind.
Oder aus einem Tumbler (niedriges Glas mit schwerem Boden) wenn Sie Ihren Whisk(e)y gerne pur oder mit ein wenig Eis servieren. Für Whisk(e)y Longdrinks verwenden Sie am besten ein Highball – ein hohes und schlankes, gerades und eher dünnwandiges Glas.