Jauch's Corner: Auf die Basis kommt es an... - Teil 2

Im letzten Monat haben wir die ersten Basen von Alkohol besprochen und welchen Einfluss diese auf den Geschmack des Gins hat. In diesem Monat kommen weitere spannende Ursprünge dazu.

Hackfrüchte im Fokus: Kartoffeln, Mais und Zuckerrüben als Gin-Basis

3.    Hackfrüchte

Gemäß Wikipedia sind Kulturpflanzen, deren Wachstum durch mehrmaliges Behacken des Bodens gefördert werden – Hackfrüchte. Dazu gehören u.a. Kartoffeln, Mais und Zuckerrüben. Durch das Hacken wird die Erde aufgelockert und der Boden belüftet.

3.1.    Kartoffeln

Kartoffeln und Spirituosen, da kommt einem direkt der Wodka in den Sinn, wobei die meisten Wodka-Produkte auf Getreide-Basis hergestellt werden, aber das Gerücht hält sich hartnäckig.
Natürlich kann man aus Kartoffeln produzierten Roh-Alkohol auch für Gin verwenden. Bei der Herstellung des Rohbrands muss man darauf achten, dass er nicht muffig oder modrig riecht, da dieser Geruch auf weiter verarbeitete Produkte übergehen würde. Über einen perfekten Kartoffelbrannt freut sich der nachbearbeitende Destiller selbstverständlich. In Deutschland entstehen die Produkte von Windspiel auf diese Art und Weise, in Norwegen der Harahorn-Gin.

3.2.    Mais

Eigentlich wird Mais vorwiegend in Amerika für die Produktion von Rohalkohol verwendet. Nicht zuletzt dank des Bourbons, für dessen Herstellung 51% Mais in der Basis vorgeschrieben sind. Und auch sonst ist Mais in Amerika um einiges präsenter als in Europa. So ist auch nicht verwunderlich, dass die bekanntesten Gin-Produkte auf Mais-Basis aus den USA stammen: FEW, Brooklyn Gin, No. 209 oder Empress 1908. Aus Kanada gibt es den Ungava Gin, aus Japan den Nikka Coffee Gin.
Mais-Rohalkohol bringt eine leichte Süße mit. Nicht selten werden Nuancen von Tortilla-Chips in einem Produkt entdeckt, die auch aus Mais hergestellt werden. In Europa verwendet die Studer Distillery seit der Corona-Pandemie eben auch Ethanol auf Mais-Basis. Zu diesem Schritt wurde die Geschäftsführung aufgrund der Mangellage gezwungen und bereut ihn bis heute nicht. Leichte Anpassungen an den Rezepturen der Swiss Highlands-Gin Reihe haben natürlich stattgefunden.

3.3.    Zuckerrüben

Seit 2022 gibt es in der Schweiz einen Bio-Ethanol aus Zuckerrüben-Melasse und damit seit 2008 erstmalig wieder eine eigene Ethanol-Produktion im Land. Das Endprodukt wird vorwiegend für den Schweizer Markt und deren Destiller hergestellt. Auf dem Weltmarkt wird eine Vermarktung des Ethanols schwierig, denn der Verkaufspreis ist knapp dreimal so hoch wie herkömmlicher Ethanol aus Getreide. Und doch gibt es einige Destiller aus dem Alpenland, die direkt auf das neue einheimische Produkt wechselten, z.B. der bekannte GIN 27. Kleinere Hersteller wie Heiners Destillate aus Zug, Streulis Privatbrennerei aus dem Großraum Zürich oder der Dama Gin verwenden bereits Ethanol aus Zuckerrüben. Er hat einen Ausgangsalkohol-Gehalt von 97 vol.%, in Europa sind 96 vol.% und in den USA 95 vol.% üblich. Er ist weich am Gaumen und verleiht dem Destillat eine samtige Note. Ein wichtiger Gin, der auf Zuckerrüben-Basis hergestellt wird, ist Monkey 47, dieser basiert aber nicht auf dem Schweizer Ethanol.

4.    Pflanzen

4.1.    Zuckerrohr

Wer an Zuckerrohr als Basis von Spirituosen denkt, denkt auch sofort an Rum aus der Karibik. Und doch gibt es auch Gin-Produkte auf dieser Basis. Die Suche nach solchen Produkten aus der Karibik sind bisher erfolglos geblieben. Die gefundenen europäischen Gin-Produkte auf Zuckerrohr-Basis hingegen sind gut bekannt: auch die diesjährige Gin Sul Sonderedition Ilhas do Sul basiert auf Zuckerrohr. Außerdem gibt es Produkte aus Kolumbien (Colombian Gin), Amerika (Fy Gin, Tenth Ward Gin, Forager Gin), Südafrika (Clemengold Gin, Inverroche), Brasilien (McQueen and The Violet Fog), Australien (Ink Gin) oder Japan (Tenjaku Gin).
Der Roh-Alkohol schmeckt ähnlich wie die Zuckerrübe: mild, weich, sanft und leicht süßlich.

Auch wenn die Vielfalt an Ethanolen als Basis breit ist, wird häufig Getreide verwendet, und zwar rund um den Globus. Bei den Botanicals, die in den Gin kommen, spielt die regionale Herkunft oft eine größere Rolle. So finden wir außerhalb Europas oft exotische Zutaten in den Gin-Beschreibungen.

Nach welchen Präferenzen kaufst Du Deine Gins ein? Spielt da die Ethanol-Basis eine Rolle?

Freue mich auf Deine Rückmeldung.
Wünsche Dir ein schönes Wochenende.

#cheers Peter

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